Ich beitreibe seit ein paar Jahren eine kleine Landwirtschaft als Nebenerwerb. Begonnen hat alles mit einer Übersiedlung aufs Land und dem Wunsch, sich auch einen Hund anzuschaffen - dieser Hund war dann ein Border Collie. Ich wusste damals natürlich noch nicht, dass ich mir bald auch Schafe anschaffen werde, dass es nicht bei einem Border Collie bleiben würde und überhaupt, dass sich in meinem Leben einiges ändern wird.
Da meine erste Hündin beim Hüten nicht so talentiert war, entschied ich mich sehr bald, mir einen damals schon ausgebildeten 2. Hund zu nehmen. Ich hatte dann auch schon Schafe, Hühner und Laufenten.
Mein Ziel war zunächst, die Wolle der Schafe zu verarbeiten, Eier von glücklichen Hühnern zu verkaufen und in weiterer Folge auch Käse zu produzieren. Die Schafe vermehrten sich und ich benötigte mehr Weideflächen und auch Trainingsflächen, um den Hunden alles Nötige beizubringen.
Die Schafe treibe ich seit damals ausschließlich mit den Hunden von einer Weide auf die andere. Es sind teilweise abenteuerliche Wege querfeldein oder schöne Spaziergänge über Lichtungen und Waldwege.
Meistens muss man sich dabei garnicht umdrehen, die Hunde wissen was zu tun ist und treiben mir die Schafe nach. Nur, wenn Fahrzeuge oder Spaziergänger kommen, oder die Schafe aus irgendeinem Grund plötzlich zu rennen beginnen, gebe ich den Hunden die nötigen Kommandos, die Schafe zu stoppen, sie an der Seite zu halten oder ähnliches. Ohne Hunde kann ich mir diese Umtriebe nicht vorstellen. Sie helfen aber auch sonst am Hof tatkräftig mit, zum Beispiel wenn die Hühner und Enten einmal früher in den Stall müssen, treiben sie sie hinein, man sucht und findet mit ihnen verlorengegangene Schafe und treibt diese dann wieder zu den anderen, und sie halten die Schafe bei der Fütterung fern, damit man die Raufen in Ruhe befüllen kann.
Der Arbeitsaufwand neben diesen netten Wanderungen ist aber nicht zu unterschätzen. Es sind immer wieder Zäune umzustecken, aufzustellen oder Löcher zu flicken, die Schafe müssen auch geschoren werden etc.
Seit heuer ist auch der Wolf eine Thema geworden. Noch bessere Zäune sind notwendig, die bislang nicht gefördert werden. Nach einer Wolfsattacke im September vergangenen Jahres, bei der ich sieben Tiere verloren habe, 5 Ziegen und 2 Schafe, dachte ich auch kurz, mit all dem aufzuhören, konnte mich aber dann doch nicht dazu entschließen, da es etwas sehr besonderes ist, wenn man die Möglichkeit hat mit Border Collies an den Schafen zu arbeiten, aber auch die Schafe und Ziegen machen natürlich viel Freude.
Inzwischen habe ich fünf Border Collies, da ich auch zum Züchten begonnen habe und zwei schon älter sind. Es ist immer wieder von Neuem eine Freude sie um mich zu haben mit ihren wachen auf mich gerichteten Blicken, was es denn als nächstes zu tun gäbe. Wir sind bereit!
Autorin: Daniela Keimel
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